#015 - Ausgebrannter Himmel

Wer kennt das nicht, man hat einen genialen Sonnenauf- oder -untergang vor sich aber man bekommt das Bild einfach nicht korrekt belichtet. Entweder ist der Himmel ausgebrannt und alle schönen Farben sind einfach weg oder aber, man hat nur schwarz im Vordergrund und kann gar nicht mehr erkennen, was da eigentlich im Bild sein sollte. In diesem Blogeintrag möchte ich euch ein paar Tipps geben, wie ihr das erkennen und vermeiden könnt. 

Hilfsmittel in der Kamera

 

Viele moderne Kamera haben heutzutage Hilfsmittel an Bord, die einem vieles erleichtern. Da ich selber ein kleiner Sony-Fan bin werde ich diese Hilfsmittel an Hand meiner Sony Alpha 6000 erläutern. Grundlegend gibt es drei wichtige Funktionen, bzw. Anzeigen, die ihr im Blick behalten solltet. Und eins vorab, die Belichtungswaage bringt euch hier meist relativ wenige, deswegen gehe ich da nicht weiter drauf ein. 

 

Das erste Hilfsmittel, dass ich erklären möchte ist die Funktion Zebra. Hierbei zeigt die Kamera im Liveview, noch bevor das Bild überhaupt geschossen wurde, welche Bereiche im fertigen Bild wahrscheinlich fast oder gar wirklich ausschließlich weiß und somit ausgebrannt sein werden. Der Art der Anzeige verdankt diese Funktion auch ihren Namen, denn es werden Zebrastreifen in das Bild projiziert die die ausgebrannten Bereiche anzeigen. Wenn es jedoch extrem ausgebrannt ist, wird die Fläche im inneren der Zebrastreifen wieder weiß. So lange ihr noch Streifen seht ist alles noch im grünen Bereich. Je nachdem, wie empfindlich ihr es eingestellt habt könnt ihr das ganze wahrscheinlich noch retten, vor allem, wenn ihr in RAW fotografiert. 

Das nächste Hilfsmittel ist das Histogramm. Das genau lesen zu können bedarf ein wenig Übung und es ist auch definitiv kein Allheilmittel. Ihr solltet versuchen, dass sich die Balken relativ mitten sammeln. Natürlich werden die Balken, wenn ihr ein Bild mit viel weiß habt keine schöne Verteilung zeigen. Jedoch solltet ihr darauf achten, dass die Balken nicht an den Rändern hoch gehen, denn je mehr an den Rändern sie sind, desto weniger Informationen beinhalten die Pixel. Ein Problem am Histogramm ist jedoch, dass man nur sieht, das etwas zu hell oder zu dunkel ist. Jedoch hat man keine Möglichkeit zu sehen wo sich diese Stellen befinden. Zumindest bei den ausgebrannten Stellen kann einen da jedoch das Zebra helfen. 

Das letzte Hilfsmittel der Kamera greift erst, wenn das Bild geschossen ist. Da kann man sich zum einen anzeigen lassen, wie die Histogramme für unterschiedliche Farben aussehen. Aber das spielt nur eine untergeordnete Rolle. Wichtige sind die sogenannten Blinkies. Hierbei handelt es sich um eine Funktion, bei der Bildbereiche die keine oder nahezu keine Informationen enthalten anfangen zu blinken. Das schöne daran ist, dass es sowohl bei zu hellen, als auch bei zu dunklen Bereichen funktioniert. So kann sehr gut kontrolliert werden, wie stark die unter/ Überbelichtung tatsächlich ist. 

Zu guter letzt bieten die meisten Kameras heutzutage einen HDR-Modus an, bzw. Haben etwas vergleichbares, mit dem Belichtungsreihen gemacht werden können. Es handelt sich hierbei um mehrere Bilder des selben Motivs, die über-, normal und unterbelichtet geschossen und anschließend in der Kamera oder per Hand in der Postproduktion gestakt werden. Selbst wenn deine Kamera diesen Modus nicht hat, kannst du ihn simulieren. Schieße beispielsweise drei Bilder und behalte die Belichtungswaage im Auge. Eins bei -1, eins bei 0 und eins bei +1. Diese kannst du dann staken. Je schwieriger die Lichtverhältnisse sind, desto mehr Bilder und desto mehr Stufen sollten eingebaut werden. 

Andere Hilfsmittel 

 

Natürlich gibt es auch Hilfsmittel die außerhalb der Kamera helfen können. Die wichtigsten sind wohl Grau-, bzw. Grauverlaufsfilter. Graufilter dunkeln das gesamte Bild gleichmäßig ab, wodurch das Problem jedoch nicht behoben wird. Zwar kann das Bild damit interessanter werden, der Himmel ist jedoch nach wie vor deutlich heller als alles andere. An diesem Punkt kommen Grauverlaufsfilter ins Spiel. Diese dunkeln nur einen Tiel des Bildes ab. Richtig eingestellt und in Kombination mit einem normalen Graufilter können so geniale Bilder entstehen. Den Verlaufsfilter könnt ihr jedoch auch mit eurer Hand imitieren. Einfach die Hand vor den zu hellen Teil des Bildes halten und nach etwa der Hälfte der Belichtungszeit wegnehmen. So fällt an den hellen Stellen weniger Licht auf den Sensor. Das Ganze bedarf ein klein wenig Versuchs und Irrtum, wenn man jedoch das Timing einmal raus hat ist es fast so gut wie ein Verlaufsfilter.

Zusammenfassung 

Insgesamt sollte euch dieser Artikel gezeigt haben, dass es genügend Mittel und Wege gibt ein Bild mit sehr hohem Dynamikumfang richtig aufzunehmen. Wenn ihr zusätzlich zu diesen Tipps noch in RAW fotografiert, habt ihr zudem im Nachgang noch wesentlich mehr Möglichkeiten ausgebrannte oder zu dunkle Stellen im Bild zu retten.

 

Wie kommt ihr mit diesen Tipps klar und habt ihr vielleicht noch andere, lasst es mich doch mal in den Kommentaren wissen! Nächsten Montag erscheint das ganze auch noch einmal als Video!

 

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