#013 - Sony SELP1650

Von einigen gelobt, von anderen verpönt, in meinen Augen ein solides Einstiegsobjektiv – das SELP1650. Im Folgenden möchte ich etwas näher auf die Leistung und die Qualität dieses Objektivs eingehen. Technische Aspekte lasse ich außen vor, die könnt ihr ja überall im Netz nachlesen.

Optik & Haptik

 

Bekommen habe ich dieses Objektiv zusammen mit der Sony Alpha 6000. Da es an dieser bereits vormontiert war, kann ich nichts zur Verpackung des Objektiv sagen. Vom ersten Augenblick an überzeugt das Objektiv durch seine Kompaktheit. Gerade in Kombination mit der Alpha 6000 ist es so klein, dass es bequem in die Jackentasche passt, ohne dass eine große Fototasche benötigt wird. Im aktiven Zustand verlängert sich das Objektiv zwar nahezu auf das doppelte, dennoch ist es auch dann nach wie vor sehr kompakt.

 

An der Außenhülle ist Metall verbaut, wodurch die das Objektiv der wertig anfühlt. Auch der Ring, mit welchem je nach Einstellung Brennweite oder Fokus variiert werden können lässt sich angenehm bedienen. Er ist ebenfalls aus Metall gefertigt und angenehm griffig. Für meinen Geschmack ist der Drehwiderstand jedoch etwas zu gering, aber das muss jeder für sich entscheiden. Auch hätte ich mir gewünscht, dass der Ring sich nicht endlos drehen lässt, jedoch war dies rein praktisch nicht anders umsetzbar und stellt somit keinen echten Kritikpunkt dar.

Zwischen Kamera und Stellring befindet sich der Powerzoom. Dieser lässt sich wunderbar bedienen und ermöglicht sehr schöne Zoomfahrten. Hierbei arbeitet er auch relativ leise. Die Zoomgeschwindigkeit lässt sich minimal variieren.

Bildquailität

 

Viele Fotografen werden sagen, die Bildqualität eines Kit-Objektiv kann gar nicht gut sein. Verglichen an den Leistungen eines Premiumobjektiv für mehrere hundert Euro mag das auch stimmen - zumindest, wenn man Fotograf ist und weiß wo im Bild nach Unterschieden zu suchen ist. Doch für das Laienauge wird meist kaum ein Unterschied zu sehen sein. Vorausgesetzt, dass man die Kamera richtig bedienen kann. Ist das der Fall können auch mit diesem Objektiv hervorragende Ergebnisse erzeugt werden.

Aber was heißt das im konkreten. Nach meinem dafürhalten ist das Objektiv auf allen Brennweiten durchgängig scharf. Auch über alles Blendenstufen hinweg lässt die Abbildungsleistung nicht zu wünschen übrig. Trotz der scheinbar schlechten maximalen Offenblende von f/3.5 - f/5.6 lässt sich ein Objekt sehr schön freistellen, vor allem im Nahbereich. Bei Blende 3.5 sind sogar Nachtaufnahmen möglich, jedoch sollte nicht erwartet werden, dass z.B. die Milchstraße perfekt abgebildet werden kann, da werden dann schon ein paar Blendenstufen mehr benötigt. (Hierfür eignet sich z.B. das Samyang 12mm f/2.0). Die fehlenden Blendenstufen äußern sich natürlich bei Aufnahmen mit schlechten Lichtverhältnissen und logischerweise noch mehr, wenn gezoomt werden muss, da hier die Blende noch einmal weiter zu geht. Es ist keineswegs so, dass das Objektiv nur bei bestem Wetter zu gebrauchen ist, aber z.B. für schöne Sportaufnahmen, wo mit hohen Verschlusszeiten fotografiert werden muss, ist die Maximalblende schon ein Nachteil und die Bilder werden immer leicht verrauscht - dies stört jedoch nur wirklich, wenn die Bilder gecropt werden müssen. Bei schlechten Lichtverhältnissen nimmt die Bildqualität ein wenig ab. Zumindest so lange ohne Stativ fotografiert wird. Bei ausreichend langen Verschlusszeiten kann dem entgegengewirkt werden.

Autofokus

 

Nun kommen wir aber zum wichtigsten, dem Autofokus. Schließlich ist dieser das Hauptverkaufargument, mit dem Sony die Sony Alpha 6000 bewirbt. Vor allem in Verbindung mit dem Kit-Objektiv und das SELP1650 ist ebendieses.

Bei guten Lichtverhältnissen funktioniert der Autofokus mit diesem Objektiv tadellos. Er ist sehr schnell und dabei trotzdem sehr treffsicher. Doch da klappt das ja bei den meisten Objektiven. Die wichtigere Frage ist doch, wie es sich Verhält, wenn die Lichtverhältnisse einmal nicht so optimal sind. Im Gegensatz zum SEL55210 funktioniert der Autofokus auch hier relativ gut. Noch nicht perfekt, aber dennoch mehr als brauchbar. Insgesamt macht der Autofokus jedoch eine sehr gute Figur.

Zusammenfassung

 

Was ist nun das Gesamtfazit zu diesem Objektiv, da die Meinungen zu Kit-Objektiven meist nicht die Besten sind. Doch gerade für Einsteiger ist dieses Objektiv hervorragend geeignet. Aber auch für fortgeschrittenere Fotografen ist es schon alleine auf Grund der geringen Größe und dem angenehmen Brennweitenbereich durchaus eine Überlegung wert. Auch die Bildqualität kann sich sehen lassen. Bedenkt man dann noch den geringen Preis, kann ich ruhigen Gewissens eine klare Kaufempfehlung für dieses abgeben, wenn man auf der Suche nach einem günstigen „Immerdraufobjektiv“ mit guter Bildqualität ist.

 

Beispielbilder

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