#005 - Reisebericht Sizilien

Ich war diesen Juli für vierzehn Tage auf Sizilien. In der Nähe von Castellammare del Golfo hatten wir ein Ferienhaus gemietet und sind von da aus zu unterschiedlichen Ausflügen und Aktivitäten aufgebrochen. Natürlich hatte ich meine Kamera immer dabei.

 Tauchen

Mit meiner a6000 habe ich bisher lediglich drei Tauchgänge absolviert gehabt. Nun kamen fünf weitere dazu. Auch wenn es heißt, dass der Norden von Sizilien nicht wirklich zum Tauchen geeignet ist, wurde ich doch eines Besseren belehrt. Vor allem Freund von tiefen Tauchgängen kommen hier voll auf ihre Kosten. Drei der fünf Tauchgänge gingen tiefer als 34m. Die tiefste Stelle hatte sogar knapp über 38m, was nebenbei bemerkt sowohl mein persönlicher Tiefenrekord ist, als auch schon fast an der Grenze des machbaren mit dem Unterwassergehäuse meiner Kamera ist. Dieses ist lediglich bis 40m dicht. Die Fischwelt ist nicht so berauschend, dafür bieten die zahlreichen Höhlen, Wracks und vor allem die Korallen und Unterwasserpflanzen hervorragende Motive. Da die meisten Motive unbeweglich waren, hatte ich auch genug Zeit zum Fotografieren. So langsam merke ich, dass ich die Kamera auch Unterwasser deutlich besser beherrsche. Getaucht wurde an der Küste, die Tauchspots wurden per kleinem Zodiac angefahren.

Landschaft

 

Die Landschaft von Sizilien ist insgesamt wirklich schön anzusehen, auch wenn es nicht immer leicht ist schön Motive zu  finden. Zwei Stellen haben mir jedoch besonders gefallen. Beide befinden sich im Osten der Insel in der Nähe von Catania. Zum einen der Etna und zum andren die Alcamoschlucht.

 

Der Etna bietet eine atmbraubende Vulkanlandschaft, wo ein Fotomotiv nach dem anderen zu finden ist. Für diese Tour kann auch ruhig ein Teleobjekiv mitgebracht werden, weil ein Aufstieg bis zum Gipfel leider nicht möglich ist und an etwa 1.000m unter diesem auf zwei kleinen Kratern entlangwandert. Bei der Fahrt hinauf zum Parkplatz lohnt sich auch ein Blick aus dem Fenster, denn es gibt noch viele Überbleibsel des letzten großen Ausbruch. So steht zum Beispiel in einer Serpentine ein Haus, das völlig von Lava eingeschlossen ist und wo lediglich das Dach des zweigeschossigen Gebäude aus der versteinerten Lava hervorlugt.

 

Auch die Alcamoschlucht ist dem Etna zu verdanken.  Sie besteht aus Basalt, einem Gestein, dass durch Vulkanische Aktivität entsteht. Durch dieses hat sich im Laufe der Jahre ein Fluss gefressen, sodass eine herrliche Schlucht entstanden ist. Das Wasser kann betreten werden und ist meist nicht tiefer als etwa 80cm. Jedoch ist es relativ kühl. Aber der Weg durch das Wasser lohnt, denn Flussaufwärts ist ein kleiner Wasserfall zu finden und Flussabwärts gib es ein paar Steine, die ebenfalls ein sehr schönes Motiv bieten. Ein starker ND-Filter ist hier für schöne dynamische Aufnahmen ebenso zu empfehlen, wie ein stabiles Stativ. Einen Tipp zum Geld sparen habe ich hier auch noch. Nehmt nicht den offiziellen Eingang, sondern den kleinen kommunalen, dieser ist etwa 100m weiter bergauf. Dort spart ihr pro Person über 10€ beim Eintritt, ihr müsst dafür zwar Treppe laufen und habt keinen Fahrstuhl, ich denke jedoch, dass das zu verscherzen ist.

 

Aufpassen solltet ihr, wenn ihr euch in der Natur bewegt. Durch die große Hitze und den wenigen Niederschlag im Sommer ist alles sehr trocken und es kommt regelmäßig zu kleineren oder auch größeren Bränden. Auch wir mussten in der einen Nacht unser Haus verlassen. Wie wohnten in einem kleinen Tal. Der Bergrücken, der uns am nächsten lag hatte wohl etwa eine Höhe von 1.000m. In einer Nacht gab es an dieser Flanke ein Feuer, vermutlich ausgelöst durch Brandstiftung. Als ist das erste Mal aus dem Fenster sah, dachte ich der ganze Berg brennt. Alles war voller schwarzem Rauch und überall waren Flammen. Das Feuer hielt sich aber zum Glück am Berg, so kam es nur auf etwa 100m an unser Haus heran, was für meinen Geschmack aber auch nah genug war. Die Flammen haben sich am Berghang entlang vorgearbeitet und der Berg hatte wirklich auf der gesamten Höhe gebrannt. Wer so etwas nicht schon einmal gesehen hat, wird sich das nicht vorstellen können. Der Feuerwehr gelang es irgendwann den Brand unter Kontrolle zu bekommen, aber erst nachdem auf eine Länge von 7km etwa 1.600 Hektar verbrannt waren. Zu Schaden gekommen ist bei diesem Feuer jedoch zum Glück niemand.

 

Städte und Sehenswürdigkeiten

 

Wer an italienische Städte denkt, der denkt an enge Gassen und alte Häuser. Natürlich sieht es dort nicht überall so aus, jedoch erfüllen die meisten Innenstädte genau dieses Klischee und das ist auch gut so. Denn so findet sich an jeder Ecke ein neues schönes Fotomotiv, ohne dass erst groß auf die Suche gegangen werden muss.

 

Auch die zahlreichen alten Kulturstätten sind einen Besuch wert. Besonders hervorzuheben ist hier die Stadt Erice. Sie befindet sich im Nordwesten der Insel und ist auf einem Berg gelegen. Es handelt sich um eine alte Klosterstadt mit zahlreichen kleinen Kirchen, alten Bauwerken und herrlichen Gassen. Außerdem gibt es eine alte Burg. Als Fotograf sollte man hier einen Tag einplanen um auch alles einfangen zu können.

 

Zusammenfassung

 

Insgesamt muss ich sagen, dass Sizilien für Fotografen definitiv eine Reise wert ist. Egal auf welchen Bereich du dich spezialisiert hast. Es finden sich Motive für Landschafs-, Architektur-, Street-, Portait-, Peoplefotografie und vieles mehr. Das einzige, wo aufgepasst werden sollte ist, dass der Koffer vom ganzen Equipment nicht zu schwer wird ;)

 

 

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